Joram von Below hat für seine Malerei einen klaren Handlungsrahmen abgegrenzt. Sein Instrumentarium besteht aus Farbe, Fläche und der Horizontalen. Über einer schmalen Basis, die mit dem unteren Bildrand bündig verläuft, entfalten sich monochrome Flächen, ab und an durch farbliche Parallelverläufe zusätzlich gestaffelt.
Die vorrangige Verwendung von Blautönen lässt die landschaftliche Assoziation eines niedrigen Horizonts stets mitschwingen. Dabei verweist von Below auf keinerlei außerbildliche Realität, er verzichtet auf individuelle Gesten und benennbare Dramen jenseits der sichtbaren Nachbarschaftsrangeleien subtiler Farbnuancen.
Durch konstante Selbstbeschränkung und formale Reduktion zielt er auf ruhige Gefilde, freies Feld, entschlackte Fläche, um von dort aus einer überfluteten Wirklichkeit zu entkommen. Als böte der schmale, waagerechte Einstieg jeweils die Möglichkeit zum Überblick über und zum Sprung in das nicht näher Definierte, umkreist der Künstler in serieller Konsequenz die Schaffung bedeutungsoffener Denklandschaften.
(Text © Birgit Höppl, Kunsthistorikerin)
(Foto © Sienz Kempten)