Anne-Marie Sicotte
(CA)

15.03.22 – 15.05.22
Partner: Conseil des Arts et des Lettres du Québec, CA

Anne-Marie Sicotte, geboren 1962 in Montreal, Kanada, hat bisher über 15 Bücher und Reihen in Französisch veröffentlicht – Romane, Biografien sowie Essays zur Kunst und Fotografie, in denen sie auf zahlreiche Aspekte der Geschichte von Quebec eingeht. Sie behandelt in erster Linie unbequeme Themen, die der Ausleuchtung bedürfen. Sie beabsichtigt Leser*innen zu berühren, indem sie sie in eine Periode, die Menschen der Zeit und deren Seelenleben transportiert. Ihre bekannteste Veröffentlichung ist die historische Romanreihe Les Accoucheuses (Die Hebammen), die von 2006 bis 2008 erschien. 

In ihrer Arbeit konzentriert sich Sicotte darauf eine faszinierende, aber schwierige Ära ihrer Landesgeschichte, zu beleuchten, die Zeit nach der britischen Eroberung von Neu-Frankreich im Jahr 1760 und die sogenannten Rebellionen. Über den renommierten demokratischen Anführer Louis-Joseph Papineau verfasste sie eine Tetralogie. Sicotte ist davon überzeugt, dass diese Periode noch nicht umfassend erfasst und viel Wissen nach wie vor im Verborgenen liegt. Ihre Erfahrung ist, dass viele Historiker diese Zeit wissentlich vermieden, um nicht in einer Schlangengrube zu landen. Dazu zählt die Tatsache, das die Gouverneure von Quebec und deren Gefolge wie Könige lebten, unfaire Gesetze verabschiedeten und gegen Franko-Kanadier diskriminierten. Im Gegenteil, diese wurden des Aufruhrs und revolutionärer Handlungen bezichtigt, sobald sie sich um eine Verbesserung ihrer Situation bemühten, indem sie Verbesserungsanträge stellten oder eigene Kandidaten ins Parlament wählen wollten. Die Geschichte ist für Anne-Marie Sicotte ein identisches Abbild zeitgenössischer Ereignisse. Deshalb ist nachgestellte Geschichte – das Leben der Menschen und ihre Kämpfe – so wichtig.

(Foto © die Künstlerin)

Scroll up Scroll up
Scroll up Scroll up

Wiedereröffnung in

TAGE
STUNDEN
MINUTEN