Meine Arbeit endet nicht, wenn ich meinen Pinsel niederlege. Vielmehr beginnt sie von neuem. Der Prozess des Abschabens und Herausarbeitens von Farbschichten ist eine Wiederholung von Dekonstruktion und Rekonstruktion. Mit Werkzeugen wie Schleifpapier, Schleifmaschinen und Cuttern schabe und schnitze ich an der Oberfläche und hinterlasse dabei Spuren von Zeit, Körperbewegungen und Empfindungen. Diese Male sind nicht nur physische Spuren, sondern Aufzeichnungen und Überreste des Prozesses, den ich durchlaufen habe.
Ein Kunstwerk ist nicht etwas, das allein vom Künstler vollendet werden kann. Durch Begegnungen mit dem Publikum werden Bedeutungen neu konstruiert, unerwartete Interpretationen entstehen und andere Flüsse können sich entwickeln. Derartige Veränderungen sind nicht unvermeidlich, sondern muten vielmehr natürlich und notwendig an.
Für mich ist das Werk kein abgeschlossenes Ergebnis, sondern ein offener Prozess des Beziehungsaufbaus. Durch Wiederholungen, Spuren, Interpretationen und Erweiterungen versuche ich, einen Dialog zwischen der Kunst und dem Leben, zwischen mir und anderen zu schaffen.
(Foto © Haesoek Foundation)