Mit den Neuerwerbungen 2022 von Stefan Göler, Elena Helfrecht und Jonas Höschl
Und mit Werken von Beate Engl | Miriam Ferstl | Peter Lang | Günter Mauermann | Peter Mayer | Harry Meyer | Susanne Neumann | Thomas Rauh | Christine Sabel | Maria Seidenschwann | Christian Schnurer | Georg Tassev | Richard Triebe | Erika Wakayama | Thilo Westermann | Fred Ziegler
Mittlerweile rund 200 Werke zählt die in der Kebbel Villa beheimatete und jährlich wachsende Sammlung des Bezirks Oberpfalz. Mit seiner Ankaufspolitik unterstützt der Bezirk die Kunstproduktion aus der Region, in Kooperation mit der Stadt Schwandorf werden die Bestände gepflegt. Sichtbar werden diese durch regelmäßige Ausstellungen in der Fronberger Gründerzeitvilla.
2022 sind Werke von Stefan Göler, Elena Helfrecht und Jonas Höschl neu in die Sammlung des Bezirks Oberpfalz eingegangen. Sowohl Helfrecht als auch Höschl arbeiten mit Fotografie. Während erste sich in ihren inszenierten Fotografien vor allem mit subjektiven Erfahrungen auseinandersetzt, dient Höschl das Medium Fotografie vor allem für konzeptuelle Überlegungen. Stefan Göler dagegen geht es um die Erweiterung des Mediums Zeichnung.
In der aktuellen Ausstellung werden die Neuankäufe im Kontext von Höhepunkten und Wiederentdeckungen der Sammlung des Bezirks Oberpfalz präsentiert. Rund 30 Werke treten auf den beiden Ausstellungsebenen der Kebbel Villa in ein Spannungsverhältnis, das seinen Ausgang bei den medialen, ästhetischen oder inhaltlichen Spezifika der Neuankäufe nimmt. In der Vergangenheit bisher so nicht vorgenommene kuratorische Setzungen, bei denen auch die architektonischen Besonderheiten des Fronberger Gründerzeitbaus miteinbezogen wurden, lassen nicht nur die Neuerwerbungen, sondern auch die übrigen Sammlungsexponate in neuem Licht erscheinen.
Im Erdgeschoss, wo Elena Helfrechts inszenierte Fotografien aus ihrer Unternächte-Serie gezeigt werden, dominieren thematische Bezüge zum Mythologischen und Geheimnisvollen. In diesem Raum präsentierte Fotoarbeiten anderer Künstler_innen heben zudem die bildtheoretischen Implikationen des Mediums Fotografie hervor. Ausgehend von Jonas Höschls Vitrinenarbeit There‘s history all around us werden im Obergeschoss die politischen Implikationen von Kunst betont. Auch Stefan Gölers Papierarbeiten weisen eine kritische Dimension auf: Sie sind von der avantgardistischen Poesie des Dadaisten Hugo Ball inspiriert. Diese entstand bekanntlich in Reaktion auf eine durch Krieg erschütterte, sich im sozialen Umbruch befindenden Gesellschaft.