All Ingharese (2) - 17. Schwandorfer Klavierfrühling

10.03.24
11:00 Uhr
Konzerte

Das Programm spiegelt die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Musik Ungarns vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, die aus unserer Perspektive vor allem durch die nachnapoleonische Zeit geprägt ist. Für die adeligen Gesellschaften des Habsburger Imperiums im 18. Jahrhundert diente die Musik der zum Herrschaftsbereich gehörenden Völker zur Inszenierung des höfischen Lebens und fand so auch Eingang in die Kunstmusik.

Die Idee einer genuinen Volksmusik, die nicht für das Volk geschrieben ist, sondern ein Element des Grundcharakters der Völker ist, entstand am Ende des 18. Jahrhunderts. Johann Gottfried Herders „Stimmen der Völker in Liedern“ (1807) ist das dafür grundlegende Werk. Der im 19. Jahrhundert aufkommende idealistische Nationalismus und das Unabhängigkeitsbestreben der von den damaligen Großmächten unterdrückten Völker führte auch zur Betonung nationaler Eigenarten in der Musik. Die Musik der in Ungarn lebenden Roma, die vor allem Franz Liszt und auch Johannes Brahms beeinflusste, hatte zwar Züge einer „Volksmusik“, war aber eher eine vermarktbare Mischung aus klassischen, romantischen und ungarischen Stilelementen, die vor allem in Österreich und Deutschland beliebt war.

Der Pianist Kurt Seibert, Prof. em. für Klavier und Kammermusik kann sowohl auf eine erfolgreiche umfassende internationale Konzert- und Lehrtätigkeit als auch auf viele Preise und Auszeichnungen verweisen, zum Beispiel den bayerischen Nordgaupreis und die Max-Reger-Medaille und – zusammen mit dem von ihm gegründeten Festival „Weidener Max Reger-Tage“ – den von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste verliehenen Fritz-Baur-Preis. 2019 erhielt er die Bürgermedaille der Großen Kreisstadt Schwandorf. Ein Schwerpunkt seines künstlerischen und pädagogischen Profils ist die Arbeit an interdisziplinären künstlerischen Projekten, in denen neben den interpretatorischen sowohl musikwissenschaftliche als auch kulturgeschichtliche Fragen thematisiert werden. Die unter diesen Ansätzen konzipierten Projekte haben ihren Niederschlag auch in mehreren Veröffentlichungen gefunden. Themenbezogen sind auch seine Klavierfestivals, zum Beispiel der von ihm gegründete „Schwandorfer Klavierfrühling“ und die 1975 ins Leben gerufene, erfolgreiche Konzertreihe der „Braker Meisterkonzerte im Paul-Gerhard-Haus“, mit im Jahr 2023 unter dem Motto Aufbruch in die Moderne – Max Reger und seine Zeit zehn Konzerten anlässlich des 150. Todesjahres von Max Reger und des 60. Todesjahres von Paul Hindemith. 

PROGRAMM
BÉLA BARTÓK (1881–1945)
6 Rumänische Volkstänze für Klavier (1915)
1. Der Tanz mit dem Stabe – Jocul cu bata (Molto moderato)
2. Gürteltanz – Braul (Allegro)
3. Der Stampfer – Pe loc (Moderato)
4. Horn-Tanz – Buciumeana (Andante)
5. Rumänische Polka – Poarga romaneasca (Allegro)
6. Schnell-Tanz-Maruntel (Allegro – Allegro vivace)
JOHANNES BRAHMS (1833–1897)
Sechzehn Walzer für Klavier op. 39 (1865)
Dr. Eduard Hanslick zugeeignet
Nr. 1 Tempo giusto H-Dur / Nr. 2 E-Dur / Nr. 3 gis-Moll / Nr. 
4 Poco sostenuto e-Moll / Nr. 5 Grazioso E-Dur / Nr. 6 Vivace 
Cis-Dur / Nr. 7 Poco piu andante cis-Moll / Nr. 8 B-Dur / Nr. 9 
d-Moll / Nr. 10 G-Dur / Nr. 11 h-Moll / Nr. 12 G-Dur / Nr. 13 
H-Dur / Nr. 14 gis-Moll / Nr. 15 As-Dur / Nr. 16 cis-Moll
LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827)
Alla Ingharese – Quasi un Cappricio (um 1795)
BÉLA BARTÓK (1881–1945)
Suite für Klavier solo op. 14 (1916)
Allegretto / Scherzo / Allegro molto / Sostenuto
Sonatine nach rumänischen Volkstanzmelodien (1915)
I. Die Dudelsackpfeifer – Allegretto-Allegro – Tempo1
II. Bärentanz – moderato
III Finale – Allegro vivace
Zwei rumänische Tänze Op. 8/a (1910)
Allegro vivace
Poco Allegro – Piu mosso
– PAUSE – 
FRANZ LISZT (1811–1886)
Sonate (1853)
Lento assai – Allegro energico – Andante sostenuto – Allegro 
energico-Stretta quasi presto – Presto-Prestissimo – 
Andante sostenuto-Allegro moderato – lento assai

Eintritt
Vorverkauf: 21 €, ermäßigt 16 €
Tageskasse: 23 €, ermäßigt 18 €

Ticketverkauf online unter okticket.de und in allen angeschlossenen VVK-Stellen, wie z.B. im Tourismusbüro Schwandorf, Kirchengasse 1, 09431-45550. 
Bereits gekaufte Karten können nicht zurückgegeben werden. VVK-Preise zzgl. VVK-Gebühr.
Einlass jeweils 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn

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