15. Schwandorfer Klavierfrühling

11.03.22 – 20.03.22
Concerts

BELLA ITALIA!

Freitag, der 11.3.2022, 19 Uhr
Eröffnungskonzert

Jung Won Seibert (Violine)
Christian Seibert (Klavier) 
Hanna Rzepka (Flöte) 
Friederike Biermann (Moderation)

Nino Rota, der sich selbst nie nur als Filmkomponist sah, schuf mehrere Opern, Sinfonien und Konzerte sowie Werke für „sein“ Instrument, das Klavier. Rotas unerschöpflicher Melodienreichtum spiegelt sich auch in seiner Kammermusik wider. Spricht man von der Chaconne, so ist der berühmte Satz von Johann Sebastian Bach für Violine solo gemeint, jener hochvirtuose Prüfstein für jeden Geiger. Ferruccio Busonis Bearbeitung für das Klavier steht dem Original an Virtuosität nichts nach und fügt neue Facetten im Klavierklang hinzu. Auch Franz Liszt verlieh einem berühmten Vorbild ein neues Gewand: Er übertrug die kantablen Melodien aus Giuseppe Verdis Oper „Rigoletto“ auf das Klavier und spickt die Gesangslinien mit pianistischen Herausforderungen. Ein feuriger portugiesischer Tanz stand Pate für die im Barock beliebte Satzform, die von Arcangelo Corelli in seiner „La Follia“- Sonate für 23 anspruchsvolle Variationen für Violine und Klavier verwendet wird. Ein meisterhaftes Tanzvergnügen!

Tageskasse 18,-€ / ermäßigt 14,-€

12.03.2022, 19:00 Uhr 

JAZZ!
MEETING MORRICONE

Sören Gundermann (Klavier) 

Ennio Morricones Filmmusik mit ihrem Klangreichtum und ihrer raffinierten Motivik war für den Jazzpianisten Søren Gundermann die erste musikalische Liebe. In einer besonderen Homage an den italienischen Komponisten interpretiert er nun Melodien von „Spiel mir das Lied vom Tod“ bis „Es war einmal in Amerika“ in mitreißenden Jazzbearbeitungen für Piano solo und stellt ihnen spannende eigene Kompositionen gegenüber, die 2020, im Todesjahr des Meisters, für eine internationale Theaterproduktion entstanden sind.

Søren Gundermann, geboren 1984 im märkischen Beeskow, studierte in Potsdam und Warschau, beschäftigte sich intensiv mit ungewöhnlichen Spieltechniken und arbeitet seit 2011 freischaffend als Jazzpianist und -komponist. 2020 war er mit seinen Jazzvariationen über die Europa-Hymne u. a. vor dem Europäischen Parlament in Brüssel und in der Villa Almone in Rom zu Gast.

13.03.2022, 11:00 Uhr 

Familienkonzert
BELLA ITALIA!

Christian Seibert (Klavier) 
Friederike Biermann (Sprecherin) 

Wir machen uns auf die Suche nach der Frage, warum Italien DAS Land der Musik ist, bekommen einen kleinen Crashkurs in Italienisch und lauschen vielfältiger Klaviermusik. Die Entdeckungen machen Lust auf mehr und münden im gemeinsamen Musizieren mit Stimme, Bewegung und ganzem Körper. Ein Konzert für die ganze Familie.

Friederike Biermann (Weimar) arbeitet seit vielen Jahren als Musik- und Konzertpädagogin im Land Brandenburg, Thüringen und widmet sich intensiv der musikalischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Ein aktives Entdecken und Begreifen der Musik ist ihr in Konzerten und im Unterricht ein wichtiges Anliegen. Sie arbeitet mit Grundschulen aus der Region zusammen und entwickelt vielfältige musikalische Projekte, um die Zuhörer in eine aktive Konzertgestaltung einzubinden. Sie wirkt deutschlandweit an Musikfestivals mit, u. a. am Schleswig-Holstein Kindermusikfest, Schwandorfer Klavierfrühling, Concertino Piccolino Konzerten Detmold.

Eintritt: 12,-€ Erwachsene / ein Kind in Begleitung eines Erwachsenen frei, jedes weitere Kind 6,-€ 

18.03.2022, 19:00 Uhr 
Konzertlesung

ZERSTREUTE SCHRITTE!
VAGE UND GESCHÄFTIGE GEDANKEN!

Villa Valbonesi (Klavier)
Suzanne Fischer (Sopran)
Bettina Bröder (Lesung)

Italien, das „Land, wo die Zitronen blüh’n“, war nicht nur Sehnsuchtsort des großen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe, sondern faszinierte auch Mark Twain, als er sich im Frühjahr 1878 auf einen Bummel durch Europa nach Florenz begab und dort seine amüsanten Beobachtungen in der berühmten Gemäldegalerie, den Uffizien, für die Nachwelt festhielt. Die literarischen Italienimpressionen werden illustriert und umrahmt von italienischer Musik mit Werken von Domenico Scarlatti, Ferruccio Busoni, Ottorino Respighi und Nino Rota. Wie der Italiener Busoni einen Bach-Choral interpretiert, ist im Konzert ebenso zu erleben wie die Sicht des Ungarn Franz Liszt und des Italieners Nino Rota auf die vielleicht umfangreichste an eine einzige Frau gerichtete Liebeslyrik der Geschichte: die berühmten Sonette des italienischen Renaissancedichters Francesco Petrarca an Laura. Bettina Bröder liest Auszüge aus Johann Wolfgang von Goethe: „Italienische Reise“ und Mark Twain: „Ein Bummel durch Europa“.

Der in Berlin lebende italienische Pianist Viller Valbonesi ist Preisträger verschiedener internationaler Klavierwettbewerbe. Er absolvierte das Konzertexamen an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin, wo er bei Prof. Fabio Bidini studierte. Auftritte als Solist und Kammermusiker führten ihn nach London, Leipzig, Rom, Venedig und Salzburg. Als Mitglied des Berolina Ensembles spielte er bisher sechs CDs ein und wurde mit einem Opus Klassik sowie mit Echo Preisen ausgezeichnet. Seit 2017 unterrichtet er Klavier und Kammermusik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin, außerdem ist er als Klavierlehrer an der Musikschule „Béla Bartók“ in Berlin tätig.

Die in London geborene Sopranistin Suzanne Fischer ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe wie des Oxford Lieder Festivals, des internationalen Wettbewerbs „Das Lied“, des 65. Viotti Wettbewerbs in Italien und des ARD-Wettbewerbs in München. Die junge Sängerin studierte zunächst an der University of Edinburgh und an der Università degli Studi di Milano, bevor sie ihre künstlerische Ausbildung an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin bei KS Prof. Thomas Quasthoff und Prof. Wolfram Rieger abschloss.
Suzanne Fischer war in Opernproduktionen der Münchener Kammeroper, English Touring Oper, Glyndebourne On Tour, Longborough Festspiel Oper, Schloss Neuhardenberg, Glyndebourne Festspiel Oper, im Konzerthaus Berlin sowie der Deutschen Oper Berlin zu erleben. Unter der Leitung von Vladimir Jurowski trat sie als Solistin mit dem London Philharmonic Orchestra auf, unter dem Dirigat von Sebastian Weigle mit der Jungen Philharmonie Brandenburg.
Eine intensive Zusammenarbeit verbindet die begeisterte Konzertsängerin mit den Pianisten Jonathan Ware und Zeynep Özsuca, mit denen sie international Liederabende gestaltet. Auch als Oratorien-Sängerin hat sich Suzanne Fischer bereits einen Namen gemacht, zuletzt war sie als Solisten im Brahms-Requiem unter der Leitung von Christiane Silber im Konzerthaus Berlin und der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zu hören.

Die Musikwissenschaftlerin Bettina Bröder arbeitet seit 2010 als selbstständige Konzertveranstalterin und Agentin in Berlin. Sie organisiert Konzerte u.a. in der Philharmonie Berlin, dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt, im Berliner Dom sowie im Gewandhaus Leipzig und moderiert zahlreiche Konzertprogramme. Für das Veranstaltungsformat „Dirigieren & Führen” arbeitet Bettina Bröder mit dem Dirigenten Prof. Gernot Schulz zusammen. Sie war beim Landesmusikrat Berlin tätig und zuvor an der Bundes- und Landesmusikakademie Rheinsberg beschäftigt, wo sie Meisterkurse, Konzerte und szenische Produktionen als Dramaturgin und Produktionsleiterin organisierte und betreute.

19.03.2022, 19.00 Uhr
Pianistische Alterssünden und virtuose Wunderkinder

Stefan Irmer (Klavier) 

Gioachino Rossini ist als Schöpfer von Opern eine Berühmtheit und gehört zum Repertoire jedes Opernhauses. Dass er aber in seinen letzten Lebensjahren eine Sammlung von 160 Musikstücken komponierte, die er unter dem Titel „Péchés de vieillesse – Alterssünden“ zusammenfasste, ist weitgehend unbekannt. Hier finden sich allein über 100 charmante Klavierstücke, die von einem einzigartigen und virtuosen Stil geprägt sind. Kompositionen der pianistischen „Wunderkinder“ Muzio Clementi und Nino Rota ergänzen das Programm. Clementi trat einst in einem Pianistenwettstreit gegen keinen Geringeren als Wolfgang Amadeus Mozart an und reiste wie dieser schon in jungen Jahren durch Europa, wo er das Publikum mit seinem virtuosen Können begeisterte. Nino Rota galt als kompositorische Frühbegabung, und auch auf dem Klavier zeigte sich früh sein Talent: „Mit acht Jahren improvisierte Nino am Klavier und produzierte so natürlich Harmonien, als würden die Tasten es selbst für ihn erledigen“, staunte seine Mutter. Diese besondere Beziehung spiegelt sich in seinem Werk für Klavier solo wider.

Der Pianist Stefan Irmer unterrichtet seit 2013 als Professor für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Beim Label MDG nahm er erstmalig das gesamte Klavierwerk Gioachino Rossinis aus den „Péchés de vieillesse“ auf, wofür er u.a. mit dem Echo Klassik ausgezeichnet wurde. Für seine Einspielung der wichtigsten Sonatenzyklen Muzio Clementis erhielt er den französischen Schallplattenpreis „CHOC“. Als Liedbegleiter und Kammermusiker trat er mit zahlreichen namhaften Sängern und Ensembles auf, wie dem Bassisten Kurt Moll, dem Consortium Classicum, dem WDR Rundfunkchor und dem Chor des Bayerischen Rundfunks. Tourneen und Konzertverpflichtungen führten Stefan Irmer nach Schweden, Finnland, England, Norwegen, Polen, Italien, Frankreich, Südkorea und China sowie nach Japan und Kolumbien. Zahlreiche Fernseh- und Rundfunkproduktionen dokumentieren seine künstlerischen Aktivitäten.

20.03.2022, 11:00 Uhr
Con Allegria e con expressione

Kurt Seibert (Klavier)

Man könnte auch sagen „von Italien in die Welt“, denn nur einer der Komponisten des heutigen Programms – der wichtigste Ideengeber für die die „Opera buffa“, Baldassare Galuppi – lebte zeitlebens in seinem Heimatland Italien. Der bewunderte Virtuose Domenico Scarlatti („Wilde Blumen am Zaun der Klassik“ nennt Barbara Zuber seine Kompositionen) war ebenso eine europäische Erscheinung wie der geborene Römer, aber in England wirkende einflussreiche Komponist und Musikverleger Muzio Clementi. Auch Johann Sebastian Bachs „Konzert in italienischem Gusto“ verweist auf diese Blütezeit der europäischen Musikkultur im 18. Und 19. Jahrhundert.

Kurt Seibert, geboren 1944 in Lodz, ist emeritierter Professor für Klavier und Kammermusik an der Hochschule für Künste Bremen. Er erhielt seine umfassende und intensive Ausbildung als Pianist und Kammermusiker bei Conrad Hansen, Hans Leygraf und dem von Maurice Ravel und Claude Debussy geförderten und mit Feruccio Busoni befreundeten Komponisten Philipp Jarnach. Seibert studierte Musiktheorie mit Wilhelm Maler und schloss sein Studium mit dem Konzertexamen in Hannover ab. Ein Schwerpunkt seines künstlerischen Profils ist die Arbeit an interdisziplinären künstlerischen Projekten, in denen neben den interpretatorischen sowohl musikwissenschaftliche als auch kulturgeschichtliche Fragen thematisiert werden. Kurt Seibert ist Gründer des „Schwandorfer Klavierfrühlings“

Scroll up Scroll up
Scroll up Scroll up